Was ist ein Schulbesuchshund?
Schulhunde werden bereits seit 1999 an Schulen eingesetzt. Man spricht auch von tiergestützter Pädagogik und in diesem Falle von hundgestützter Pädagogik. Hierbei unterstützt der Hund die pädagogische Arbeit des Lehrers. Gleichzeitig wird die natürliche Affinität von Kindern zum Tier genutzt.
Tieren ist die Beurteilung eines anderen Lebewesens nur aufgrund von sozial üblichen, normierenden Kriterien wie Äußerlichkeiten und Status fremd. Tiere spüren die Individualität eines Menschen und nehmen ihn so an wie er ist. Auf diese bedingungslose Annahme durch Tiere gründen sich alle tiergestützten Interventionen.
In diversen Studien wurde belegt, dass bereits die Anwesenheit eines Tieres eine stressreduzierende Wirkung hat. Somit wirkt sich bereits die Präsenz des Hundes positiv auf die Lernatmosphäre aus. Das stressfreiere Unterrichtsklima führt bei Lehrkräften und Schülern zu einer höheren Zufriedenheit und kann somit zu einer Steigerung des Lernerfolges beitragen.
Der Umgang mit dem Hund schult außerdem Empathiefähigkeit, Regelverhalten und Verantwortungsgefühl, zudem wirkt er sich positiv auf Gewalt- und Konfliktmanagement und die Lärmproduktion aus.[1]
Wichtige psychologische und soziale Wirkungen sind:
· Angst- und Stressreduktion
· Rückgang von Verhaltensauffälligkeiten
· Steigerung des Verantwortungsgefühls
· Freude am Schulalltag
· Trostspender/ Aufmunterung
Wichtige pädagogische und schulische Wirkungen sind:
· Empathieförderung
· Steigerung der sozialen Kompetenz
· Steigerung der Konzentrationsfähigkeit
· Lautstärke sinkt
Schulbesuchshunde sind innovativ und unterstützen das Profil einer Schule. Somit bereichert ein Schulbesuchshund das soziale Lernen der Grundschule Villa R.
[1] vgl. Der Schulhund Kynos 2013, S. 16-24
Eignung von Xabí als Schulbesuchshund
Der Rüde Xabí wurde vermutlich im Juni 2016 in Ungarn geboren.
Im Alter von ca. 3 Monaten kam er in ein ungarisches Tierheim und nach einem gründlichem Gesundheitscheck sowie der Durchführung der erforderlichen Impfungen und Parasitenprophylaxe schließlich in das Kassler Tierheim.
Eine erste Vermittlung scheiterte, da Xabí nicht alleine bleiben möchte. Er kam erneut für knapp 2 Monate ins Tierheim zurück.
Im Mai 2017 wurde Xabí von Frau Kolb adoptiert.
Xabí zeigt kein aggressives Verhalten, ist relativ angstfrei sowie geräuschunempfindlich und Kindern sehr zugeneigt. Er verfügt zudem über eine hohe Duldungsfähigkeit.
Zum jetzigen
Zeitpunkt ist er knapp 4 Jahre alt, beherrscht die Grundkommandos sowie viele
Tricks und hat eine enge Bindung zur Hundehalterin. Dies sind
Grundvoraussetzungen für einen Einsatz als Schulbesuchshund bzw. als
Klassenbegleithund.
Xabí und Frau Kolb haben sowohl den Hundeführerschein inkl. Sachkundenachweis sowie die Abschlussprüfungen der Besuchshundeausbildung erfolgreich bestanden. Er besucht meist einmal wöchentlich für 2 Stunden den Unterricht der Klasse 2b von Frau Kolb. Den restlichen Tag verschläft er dann in ihrem Büro, wenn er nicht gerade Gassi geht.